Geschichte – “Ohne Herkunft keine Zukunft”

Wappen

Das Wappen weist auf die früher vorhandene Ziegelei im Ort hin, zudem steht seine H-Form für das Initial Hassendorfs. Die Farben rot-weiß stehen einerseits für die Zugehörigkeit zu Niedersachsen, in Kombination mit blau zudem für die Franzosen, die hier einst eine Heerstraße – die heutige B75 – errichteten. Die sogenannte Schäferschippe im Wappen symbolisiert die frühere Schafzucht in einem Heidegebiet, die es der Sage nach hier gab.

Interessantes und Geschichtliches

1999: 700-Jahr-Feier

Die erste urkundliche Erwähnung Hassendorfs fand unter dem Namen „Hercenthorpe“ im Jahre 1299 statt. 700 Jahre später wurde deshalb eine Jubiläumsfeier veranstaltet: An zwei Wochenenden wurden die Vergangenheit und die Zukunft gefeiert. Es gab eine Bilderausstellung, die Dorfchronik „700 Jahre Hassendorf“ wurde vorgestellt, die Feuerwehr Ahausen und der Verein „Freunde alter Landmaschinen“ führten historische Geräte vor. In Erinnerung geblieben sind außerdem das Historische Rittermahl mit der „Gruppe Schallmeyer“, sowie das Konzert des Musikvereins „Edelserpentin“ aus Österreich anlässlich des Erntefestes.

1974: Bau des Gemeinschaftshauses (DGH)

In der Gemeinde standen keine Räumlichkeiten für sportliche und kulturelle Zwecke zur Verfügung, außerdem fehlte es an einem größeren Saal. Deshalb wurde von der Gemeinde beschlossen, ein DGH zu bauen. Hilfreich war die geldliche Förderung des Landes Niedersachsen. Es war ein voller Erfolg: Nach der Eröffnung wurde die Theatergruppe der Feuerwehr neu ins Leben gerufen, die Turn- und Tischtennisgruppen des TVH konnten die Räumlichkeiten ebenso nutzen wie der Schützenverein und der neu gegründete Singkreis. Außerdem war es jetzt auch möglich, Trauerfeiern im Ort abzuhalten.

um 1945: "Hassendorfer Briefmarke"

Nach dem Krieg zogen Litauer und Polen in die Baracken des ehemaligen Reichsarbeitsdienstes (RAD), die hier den Rotenburger Flugplatz gebaut hatten, ein. Bei den Litauern gab es eine Besonderheit: Sie hatten eigene Hassendorfer Briefmarken. Einige dieser Marken konnten inzwischen vom Heimatbund Rotenburg gekauft werden.

ab 1874: Bahnanschluss und Industrie

Durch die Fertigstellung der Bahnstrecke Bremen – Hamburg im Jahre 1874 wurde ein schneller und preiswerter Transport über weite Strecken möglich. Dies hat entscheidend zur industriellen Entwicklung beigetragen – auch in Hassendorf. Neben den ortsüblichen Handwerks- und Gewerbebetrieben wurden in den Jahren 1892 und 1896 zwei Ziegeleien gegründet. Der in der Tonkuhle beim Stürberg abgebaute Ton wurde zu Ziegelsteinen verarbeitet. Um 1955 wurde der letzte Ziegeleibetrieb aufgelöst. Heute befindet sich auf diesem Gelände der Campingplatz der Familie Kruse. In der Zeit von 1906 bis 1934 wurde in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs Flußsäure in der chemischen Fabrick Dr. Jenckel & von Heymann hergestellt. Heute befindet sich auf dem Gelände eine Zweigstelle der Firma Röhrs Baustoffe.

um 1840: Gemeinheitsteilung und Verkoppelung

Neue Erkenntnisse und Reformen führten zu den Gemeinheitsteilungen und Verkoppelungen. Hierbei wurde erkannt, dass es sinnvoll wäre, die kleinen Ackerparzellen zu größeren Einheiten zusammenzufassen (Verkoppelung) und gleichzeitig das bisher gemeinschaftlich genutzte umliegende Land zur privaten Nutzung auf zuteilen (Teilung). Im Zuge dieser Reformen lösten sich viele Bauern von ihren Grundherren. Des Weiteren erhielten Häuslinge nunmehr die Möglichkeit, selbst Grund und Boden zu erwerben und somit wirtschaftlich unabhängig zu sein.

1813: "Die Schlacht bei Hassendorf"

Zur Zeit Napoleons war Hassendorf drei Jahre lang unter französischer Besatzung und die Einwohner hatten sehr darunter zu leiden. Im Jahre 1811 bauten die Franzosen eine Militärstraße von Wesel nach Hamburg – die heutige B 75, welche auch durch Hassendorf führt. Auf dieser Heerstraße lieferten sich die Franzosen 1813 mit Ihren Verfolgern (Russische Kosaken, Preußen und Hamburgische Truppen) ein mehrstündiges Gefecht. Die zahlenmäßig weit überlegenen Franzosen wurden in die Flucht geschlagen.

ca. 1701: Schule in Hassendorf

Genaue Angaben über die Einrichtung der ersten Schule in Hassendorf liegen nicht vor. Allerdings ist in den Kirchenbüchern zu finden, dass die Berufsbezeichnung des Henrich Friedrich Bergstedt (ca. 1669 – 1737) „Schulmeister Hassendorf“ lautete.


1299: Erste urkundliche Erwähnung

Das Entstehungsdatum ist nicht bekannt, die erste urkundliche Erwähnung war 1299 unter dem Namen “Hercenthorpe”.

Auch über den Ursprung des Namens wissen wir nichts. 

Im Dorf wurde zur Herkunft des Namens die Sage erzählt: Nachdem ein wandernder Schäfer namens “Hassen” sich hier niederließ, siedelten sich nach und nach immer mehr Menschen hier an und das Dorf wurde nach diesem Hirten benannt.

Hassendorfer Sage

Die Sage ist sehr nett, aber unglaubwürdig auf Grund der urkundlichen Erwähnung. Auch ist der Name “Hassen” oder ähnlich hier nachweislich nie aufgetreten. Aber immerhin hat es die Schäfer-Sage bis in das Wappen geschafft!

 

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Entwicklung in der Landwirtschaft bis 1900 reines Bauerndorf, 1975 – 2000 – 15 Höfe wurden aufgegeben (lohnte sich finanziell nicht mehr + enorme Arbeitsleistung)

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Literatur: “700 Jahre Hassendorf” 1299-1999, Verlag Rosebrock Sottrum -> Link Amazon